Antiziganismus – www.romblog.at https://www.romblog.at Fri, 10 Apr 2020 13:58:05 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.8.14 https://www.romblog.at/wp-content/uploads/2017/06/cropped-Logo-romblog512-32x32.png Antiziganismus – www.romblog.at https://www.romblog.at 32 32 Laura Moldovan | Chefredakteurin Romblog.at | 75. International Roma Memorial Day in Wien https://www.romblog.at/2020/02/18/laura-moldovan-chefredakteurin-romblog-at-75-international-roma-memorial-day-in-wien/ https://www.romblog.at/2020/02/18/laura-moldovan-chefredakteurin-romblog-at-75-international-roma-memorial-day-in-wien/#respond Tue, 18 Feb 2020 17:09:56 +0000 https://www.romblog.at/?p=3236 Am 02.August 2019 fand der 75. International Roma Memorial Day am Ceija Stojka Platz statt. Wir gedenken den Verstorbenen und feiern die Lebenden!

 

Das Projekt „Romblog Digital Evolution“ wird vom BMASGK (Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheits und Konsumentenschutz) und ESF (Europäischer Sozial Fonds) gefördert.

 

Video von Laura Moldovan Kamera Sonja Tangri

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Hocolaust Remembrance 2020 | Berlin – Rita Prigmore´s Rede https://www.romblog.at/2020/02/16/hocolaust-remembrance-2020-berlin-rita-prigmores-rede/ https://www.romblog.at/2020/02/16/hocolaust-remembrance-2020-berlin-rita-prigmores-rede/#respond Sun, 16 Feb 2020 16:16:36 +0000 https://www.romblog.at/?p=3311

Am 27. Januar 2020, anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, wurde in Berlin der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Auch der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg beteiligt sich.

 

Es spricht: Rita Prigmore (Überlebende des Holocaust)

 

 

*postinprogress* *albuminprogress* more videos follow

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Gedenken an Roma-Attentat https://www.romblog.at/2020/02/16/gedenken-an-roma-attentat/ https://www.romblog.at/2020/02/16/gedenken-an-roma-attentat/#respond Sun, 16 Feb 2020 15:17:26 +0000 https://www.romblog.at/?p=3303 In Oberwart wurde den Opfern des vor 25 Jahren verübten Rohrbombenattentats gedacht. Erwin und Karl Horvath, Peter Sarközi und Josef Simon kamen in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 ums Leben. Sie wurden Opfer eines politisch motivierten, rassistischen Anschlags.

 

In der Europäischen Mittelschule Oberwart (EMS) fand der erste Teil der Gedenkfeier statt, bei der auch Opfer und Adressaten der Briefbomben zu Gast waren, wie etwa Terezija Stoisits, Pater August Janisch oder der ehemalige Caritas-Präsident Helmut Schüller. Es war eine stimmungsvolles Gedenken – mit 15 Kerzen auf der Bühne, die symbolisch für die 15 zum Teil schwer verletzten Opfer entzündet wurden. In der Mitte platziert – vier Laternen mit brennenden Kerzen für die Opfer des Attentats.  „Wir wollen die Opfer heute in unsere Mitte holen“, sagte Manuela Horvath vom Romapastoral der Diözese Eisenstadt. Sie hatte selbst Angehörige beim Attentat verloren und organisierte die Gedenkfeier. Ihr Appell: „Wir müssen Mut zeigen und aktiv gegen Rassismus auftreten.“

 

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sagte, dass dieses Attentat die österreichische Gesellschaft verändert habe: „Sie ist verletzlich geworden, wo wir geglaubt haben, wir haben die Schrecken des Nazi-Reiches, der Vernichtungsmaschinerie überwunden.“
Sobotka betonte, dass das Gedenken auch den Sinn haben soll, „uns in Erinnerung zu rufen, dass wir dann die Stimme erheben sollen, wenn wo die kleinen Anfänge des Rassismus und des Ausgrenzens zutage treten.“

 

 

Mehr dazu:

https://www.meinbezirk.at/oberwart/c-lokales/mut-zeigen-und-gegen-rassismus-auftreten_a3908814?fbclid=IwAR3xVF7a9NqB0iV929B0JaKP8O1C2LmHR7J7XNOpnaQ4hQniVEEQTME7XPs

 

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Alina Serban Speech – Tajsa Roma Cultural Heritage Prize https://www.romblog.at/2020/02/16/alina-serban-speech-tajsa-roma-cultural-heritage-prize/ https://www.romblog.at/2020/02/16/alina-serban-speech-tajsa-roma-cultural-heritage-prize/#respond Sun, 16 Feb 2020 15:11:19 +0000 https://www.romblog.at/?p=3285 “ Meine eigene Geschichte zu erzählen wurde für mich zu einem Weg, Veränderung zu generieren…“-sagt Schauspielerin, Dramatikerin und Regisseurin Alina Serban, die im Dezember 2019 den ersten Tajsa Preis gewann. Der Tajsa-Preis, dotiert von der assoziierten Mitgliedschaft der European Roma Institute for Arts and Culture-ERIAC, würdigt ein herausragendes Roma-Individuum, dasRoma-Kunst und Kultur bereichert hat.

 

“Telling my own story became a way for me to generate change…” – actress, playwright and director Alina Serban, accepting the first Tajsa Prize in December 2019. The Tajsa Prize, endowed by the associate membership of the European Roma Institute for Arts and Culture – ERIAC, honors an outstanding Roma individual who has enriched Roma arts and culture.

 

 

Alina Serban (geboren 29. Oktober 1987) ist eine Roma Film- und Theaterschauspielerin und Schriftstellerin. Serban ist dafür bekannt, Theaterstücke mit Botschaften der sozialen Gerechtigkeit gegen Sexismus , Rassismus , Homophobie und verschiedene andere Formen der Diskriminierung zu schreiben und aufzuführen.

 

Alina Serban (born October 29, 1987) is a Roma film and theater actress and writer. Serban is known for writing and performing plays with social justice messages, against sexism, racism, homophobia and various other forms of discrimination.

 

 

Seht hier Alina Serbans Rede – see here Alina Serban´s speech

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„Niemals vergessen | Opre Roma – thaj Romnja“! https://www.romblog.at/2020/02/16/niemals-vergessen-opre-roma-thaj-romnja/ https://www.romblog.at/2020/02/16/niemals-vergessen-opre-roma-thaj-romnja/#respond Sun, 16 Feb 2020 14:50:22 +0000 https://www.romblog.at/?p=3278  

Die KollegInnen Katharina Janoska, Susanne Horvath, Samuel Mago und Gilda Horvath aus der ORF Roma Redaktion, waren am Dienstag, 4.2.2020, bei der Gedenkveranstaltung in der Europäischen Mittelschule Oberwart, in der südburgenländischen Stadt, in der vier Roma vor 25 Jahren dem feigen, rassistisch motivierten Bombenanschlag zum Opfer fielen. Gedreht haben wir mit unseren Kameramännern Peter Keinrath, Marcus Fuchs, Stefan Lentsch und Max Pehm die Moderationen, zwei Stories und einen Schlussfilm für das ORF Volksgruppenmagazin SSZD über Segregation, Verfolgung, Rassismus, Rechtsextremismus, Gedenken und politischen Mord.

 

 

In der unten stehenden Sendung sehen die Zuseher/innen die tief bewegenden Momente und Menschen, die sich dem Thema „Gedenken und Erinnern“ verschrieben und eine Geschlossenheit gegen rassistischen Terror demonstriert haben.
„Niemals vergessen | Opre Roma – thaj Romnja“!

 

 

https://volksgruppen.orf.at/roma/radiotv/stories/3033556/?fbclid=IwAR1Gkc0Xtx8w1qTvWb-c_UgIUpWYSVvqwPHnjcjW3mPgVZfq8pagzarVTO0

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„ICH BIN GERNE EHRLICH“ | Katharina Janoska https://www.romblog.at/2020/01/14/ich-bin-gerne-ehrlich-katharina-janoska/ https://www.romblog.at/2020/01/14/ich-bin-gerne-ehrlich-katharina-janoska/#respond Tue, 14 Jan 2020 12:24:48 +0000 https://www.romblog.at/?p=3247 Katharina Janoska mag weder Schubladen noch sich verstecken. Mit „KriegsROMAn“ gewährt sie mit viel Feingefühl persönliche Einblicke in ihre Familiengeschichte.
„„Kein Mensch will sich auf eine Sache reduzieren lassen. Wir sind alle mehr als unsere Abstammung.“, Katharina Janoska © Vanessa Hartmann

Sonnenschein hätte nicht zu diesem Gespräch gepasst. Nicht zu ihrem Buch, das so wie das nasskalte Novemberwetter tief unter die Jacke kriecht. Um diese Zeit, wenn das Dorfmuseum Mönchhof sich in die Winterpause verabschiedet, kommen nur noch vereinzelt angemeldete Gruppen. Der monoton auf die alten Dächer prasselnde Regen verschluckt jedes moderne Geräusch. Katharina Janoskas Uropa rückt im Museumswirtshaus ganz nah. Auf sein Leben baut sie „die Geschichte einer Familie“, wie es im Untertitel heißt. „KriegsROMAn“ ist die Familiengeschichte der Autorin.

BURGENLÄNDERIN: Was bedeutet dir der Begriff Heimat?

Katharina Janoska: Sehr viel – wobei Heimat für mich nicht eine Örtlichkeit ist, sondern dort, wo meine Familie ist, wo ich mich wohl und sicher fühle. Das kann eine Person sein; das ist für mich mein Lebensgefährte, wenn wir abends zusammensitzen und ich loslassen, ich selbst sein kann.

Wenn du die private Frage gestattest: Das ist ja noch eine relativ junge Beziehung, oder?

Ich habe ihn in einer für mich privat schwierigen Zeit kennengelernt. Wir sind erst seit einem Jahr zusammen und dennoch würde ich behaupten, dass mich niemand so gut kennt wie er. Er kommt beruflich aus einem technischen Bereich, hat aber ein irrsinniges Talent für Texte, sodass er auch das Lektorat für mich gemacht hat.

Wieso wurde „KriegsROMAn“ ein so persönliches Werk?

Weil es meine Familiengeschichte ist, war für mich Ehrlichkeit wichtig. Ich wollte nichts verschönern, nichts erfinden, meinen Urgroßvater nicht als Helden darstellen, der vom Krieg zurückkommt. Ehrlichkeit gehört zu meiner Lebensphilosophie; es ist auch ein Privileg, ehrlich sein zu dürfen.

Gab es gar keine Hemmschwelle?

Bild 1912_B_FR_Janoska09_Bgld Katharina Janoschka_5.jpg

 

Nein. Natürlich habe ich mit meinen Eltern darüber geredet, sie haben positiv reagiert. Gerade mit meinem Papa habe ich viel darüber gesprochen, weil ich ja schreibe, dass er und sein Vater (ebenfalls Musiker, Anm.) sich nicht im Guten getrennt haben. Mein Opa starb zu früh und es war eine irrsinnige Spannung zwischen ihnen. Doch letztendlich hat ihn das angespornt: Es dem Opa zu zeigen, dass er es als Komponist doch schafft. Hätte Opa ihn mehr unterstützt, hätte er vielleicht nicht diesen extremen Ehrgeiz entwickelt.

Es gab auch Zeiten, in denen deine Eltern nicht wollten, dass du so offen mit deiner Abstammung umgehst …

Bild 1912_B_FR_Janoska03_Bgld Katharina Janoschka_20.jpg

 

 

Ich war sieben Jahre alt, als Franz Fuchs die Bombenattentate verübte – gegen Minderheiten und vor allem gegen die Roma. Mama sagte, wenn ich gefragt werde, sollte ich sagen, dass Papa aus dem Burgenland ist. „Was sonst?“, dachte ich mir. Dass ich mit ihm Ungarisch gesprochen habe, hat mich nicht irritiert (seine Familie gehörte der ungarischen Minderheit in der Slowakei an und flüchtete vor kommunistischen Repressalien, Anm.). Als ich mich mit 16 wirklich mit unserer Roma-Abstammung auseinandersetzte und ein Referat halten wollte, war mein Vater besorgt: „Und wenn die Kinder ein Problem mit dir haben?“ – Das ist deren Problem, fand ich. Er sagte, dass ich dann doppelt so hart arbeiten müssen werde wie die anderen.

 

 

… wenn man weiß, dass du eine Romni bist?

Ja, weil man oft auf die Abstammung reduziert wird. Das ist bei ihm noch stärker als bei mir. Meinen Papa fragen noch immer Leute, ob er Zigeunermusik für eine Hochzeit hat.

Kränkt ihn das?

Es ist mühsam, er hat Klassik studiert. Kein Mensch will sich auf eine Sache reduzieren lassen. Wir sind alle mehr als unsere Abstammung. Da ist noch immer dieses vorgefertigte Bild: Lagerfeuer, reiten, Geige spielen … Das ist Blödsinn. All die Musiker meiner Familie wären nicht dort, wo sie sind, wenn sie nicht stundenlang üben würden, und so wachsen auch die Kinder von klein auf mit Musik auf.

 

 Bild 1912_B_FR_Janoska06_Bgld Katharina Janoschka_37.jpgIm Titel des Buchs leuchtet das Wort Roma in roten Großbuchstaben. Wie wichtig sind dir deine Wurzeln?

 

 

 

Das ist für mich ambivalent. Auf der einen Seite bin ich stolz darauf, es ist etwas Besonderes. Gleichzeitig betone ich: Ich bin Burgenländerin und unterscheide mich von niemandem. Bis heute passiert viel Ausgrenzung. In Österreich gibt es nicht diesen ausgeprägten Rassismus gegen Roma, aber viele Vorurteile. Noch immer wird der Begriff Zigeuner auch für jemanden mit schlechten Eigenschaften verwendet. Es gibt genug Roma, die zeigen könnten, dass sie anders sind. Aber die verstecken sich, weil sie Angst haben, diskriminiert zu werden. Ich habe beschlossen: Ich mache das nicht. Ich will diese Stereotype zerlegen.

Deine Familiengeschichte beinhaltet viele dramatische Ereignisse. Wie ging es dir beim Schreiben?

Es hat mich oft sehr mitgenommen, weil ich auch versucht habe, vieles aus dem Krieg nachzuempfinden. Manchmal musste ich weinen, das Schreiben unterbrechen und verschieben.
Du schreibst, eine Motivation für das Buch war auch deine Angst aufgrund eines Rechtsrucks in Europa … Wenn ich höre, dass irgendwo wieder eine rechte Partei im Vormarsch ist, frage ich mich, wie es meinen Kindern gehen wird. Wenn die nach mir kommen und auch ein bisserl dunkler sind? Ich bin vorsichtiger geworden.

Was bedeutet das?

Wenn ich mich irgendwo nicht sicher fühle, telefoniere ich nicht mit Papa. Es wissen halt nur wenige, dass das Ungarisch ist und nicht eine andere Sprache. Wenn dann Leute gegen Rassismus demonstrieren, denke ich wieder: Der Mensch hat die Menschlichkeit noch nicht verloren, wir schaffen das. Viele haben leider Angst und lassen sich von Propaganda blenden.

Wie siehst du deine Mission bei der ORF-Minderheitensendung?

Mein Wunsch ist es, der Mehrheitsgesellschaft zu zeigen, dass Roma mehr sind als Musik und Gedenkstätten. 90 Prozent der Roma im Burgenland wurden umgebracht; schon vor dem Nationalsozialismus waren viele dahinter, sie an den Rand der Gesellschaft und der Orte zu bringen. Man muss darüber reden, was mit ihnen passiert ist; ich wünsche mir, dass man die Roma ins kollektive Gedächtnis zurückbringt, sie waren immer Teil des Landes. Und man muss endlich aufhören, den Begriff Zigeuner so verantwortungslos zu verwenden. Wenn eine Volksgruppe nicht so genannt werden will, ist das zu akzeptieren, dann soll es nirgends mehr ein Zigeunerschnitzel geben.

Was wünscht du dir für das Buch?

Ich wollte auch einen Gedenkplatz für meine Familie schaffen und dazu beitragen, klischeehafte Meinungen über Roma abzubauen. Wenn mir heute Menschen in E-Mails schildern, was sie besonders bewegte, hat sich das, was ich erreichen wollte, schon erfüllt.

Kurzbiografie Katharina Janoska

 

 

… wurde 1988 geboren; ihre Mutter kommt aus Tirol, ihr Vater, der Komponist Ferry Janoska, wuchs in der Slowakei auf. Sie studierte Literaturwissenschaft und Philosophie und gründete 2013 den Verlag Bu & Bu. Seit 2015 ist sie Moderatorin des ORF-Minderheitenmagazins „Servus, Szia, Zdravo, Del tuha“ sowie Redakteurin für Burgenland heute. In ihrer Diplomarbeit setzte sie sich mit Literatur von und über Roma auseinander. Ihr Werk „Der Rebstock“ wurde für den Burgenländischen Buchpreis (Sachbuch) nominiert. Katharina Janoska lebt mit ihrem Lebenspartner Alexander Graf in Frauenkirchen.

Info: www.buundbu-verlag.at

 

 

 

 

 

Source: http://www.dieburgenlaenderin.at/

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Sinti und Roma. Eine deutsche Geschichte https://www.romblog.at/2020/01/14/sinti-und-roma-eine-deutsche-geschichte/ https://www.romblog.at/2020/01/14/sinti-und-roma-eine-deutsche-geschichte/#respond Tue, 14 Jan 2020 12:14:55 +0000 https://www.romblog.at/?p=3245 Als „Zigeuner“ beschimpft, verfolgt, von den Nazis ermordet und ausgegrenzt bis heute: „ZDF-History“ blickt anhand bewegender Schicksale auf die Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland.

 

Sinti und Roma. Eine deutsche Geschichte ==> hier anschauen

 

Vor 75 Jahren leisteten sie im sogenannten Zigeunerlager von Auschwitz Widerstand gegen ihre drohende Vernichtung. Sie konnten sie aufschieben, aber nicht verhindern. In der Nacht zum 3. August 1944 wurden Sinti und Roma in den Gaskammern ermordet.

Dotschy Reinhardt erzählt als junge Vertreterin der großen Musikerdynastie Reinhardt vom Schicksal ihrer Familie. Rita Vowe-Trollmann erinnert an ihren Vater, den Boxer „Rukeli“, dem die Nazis den Meistertitel einfach aberkannten – wegen „undeutschen“ Boxens. Romani Rose berichtet von seinem Vater Oskar, der vergeblich beim Münchner Kardinal Faulhaber um Hilfe für sein Volk bat. Der Musiker Janko Lauenberger erinnert an seine Verwandte Erna. „Ede und Unku“ heißt das Buch über sie, das an den Schulen der DDR Pflichtlektüre war. Der Vater von Sängerin Marianne Rosenberg kämpfte im Mai 1944 mit im Aufstand gegen die SS. Er überlebte und hielt seine Tochter an, ihre Herkunft besser zu verschweigen.

Auszüge aus Interviews

Janko Lauenberger: „Als Kind habe ich überhaupt nicht erzählt, dass ich Sinto bin. Weil ich wusste, was sich dann in den Köpfen der Leute abspielt. Wenn sie dich fragen: ‚Warum bist du so dunkel, warum hast du schwarze Haare?‘ Und du sagst, du bist Sinto, dann wissen sie sowieso nicht, was das ist. Sagst du, du bist Zigeuner, dann verfallen die in so einen Gedankenrausch und man sieht so richtig, dass sie ihr Märchenbuch aufklappen.

Die Dokumentation zeigt auch, wie Sinti und Roma nach dem Krieg für Entschädigung und Anerkennung kämpften, und dass Antiziganismus noch immer weitverbreitet ist.

Source: zdf.de

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Orban empört mit abfälliger Äußerung über Roma https://www.romblog.at/2020/01/14/orban-empoert-mit-abfaelliger-aeusserung-ueber-roma/ https://www.romblog.at/2020/01/14/orban-empoert-mit-abfaelliger-aeusserung-ueber-roma/#respond Tue, 14 Jan 2020 12:05:31 +0000 https://www.romblog.at/?p=3242

Unter den ungarischen Roma herrscht Entrüstung wegen einer Äußerung von Regierungschef Viktor Orban über sie. Sinngemäß hatte er gesagt, dass die Roma in einem Ort Geld praktisch für das Nichtstun erhielten.

Dabei geht es um Entschädigungen, die ein Gericht Schülern der Ortschaft Gyöngyöspata in Nordostungarn wegen Ausgrenzung zugesprochen hatte. Auf einer Pressekonferenz hatte der rechtskonservative Orban am Donnerstag erklärt: „Würde ich in Gyöngyöspata leben, würde ich mich schon fragen, warum die Mitglieder einer ethnischen Minderheit ohne jegliche Arbeitsleistung eine große Summe erhalten, während ich mich hier den ganzen Tag abrackere.“

Kein Schulausflug, kein Schwimmunterricht

Die Roma-Selbstverwaltung von Gyöngyöspata reagierte empört: „Es ist inakzeptabel, dass der Ministerpräsident des Landes die Entschädigung zu ohne Arbeit erhaltenem Geld abwertet, das ein ungarisches Gericht (…) Roma-Familien zugesprochen hat.“ 62 Schüler der Volksschule des Ortes sollen insgesamt rund 100 Millionen Forint (knapp 300.000 Euro) erhalten. Das Urteil der Kurie, des Obersten Gerichtshofes, steht in dem Fall noch aus. Zur Segregation der Roma-Schüler gehörte, dass sie auf ethnischer Basis in isolierten Sonderklassen untergebracht wurden, die Klassenräume der anderen Schüler nicht betreten und nicht an Klassenausflügen und Schwimmunterricht teilnehmen durften.

Aufmarschort von Neonazis

Die oppositionelle Demokratische Koalition (DK) kritisierte Orban. Laut ihrem stellvertretenden Fraktionschef Gergely Arato hat Orban damit die ohnehin gespannte Lage in Gyöngyöspata weiter angeheizt, den Rest der Bevölkerung gegen die Roma aufgehetzt und behauptet, die Gemeinde müsse die Entschädigungen allein zahlen, was nicht zuträfe. Wie Arato am Samstag der APA gegenüber betonte, sei der Ort ohnehin ein Pulverfass, bekannt durch Anti-Roma-Aufmärsche der ehemaligen, rechtsradikalen Ungarischen Garde. Und Orban gieße noch Öl ins Feuer, so Arato.

Der für die Region zuständige Parlamentsabgeordnete von Orbans rechtsnationaler Partei FIDESZ, Laszlo Horvath, bezeichnete die „Segregationsangelegenheit“ der Schule in Gyöngyöspata als „Geldsammelaktion“ des Netzes von George Soros. Den liberalen, aus Ungarn stammenden US-Milliardär hat sich Orban zum Feindbild erkoren.

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„THE POWER OF NARRATIVES. WHY CRAFTING A COUNTER-NARRATIVE ON ROMA CAN SHAPE THE FUTURE OF EUROPE“ by Anna Mirga-Kruszelnicka https://www.romblog.at/2020/01/14/the-power-of-narratives-why-crafting-a-counter-narrative-on-roma-can-shape-the-future-of-europe-by-anna-mirga-kruszelnicka/ https://www.romblog.at/2020/01/14/the-power-of-narratives-why-crafting-a-counter-narrative-on-roma-can-shape-the-future-of-europe-by-anna-mirga-kruszelnicka/#respond Tue, 14 Jan 2020 12:02:48 +0000 https://www.romblog.at/?p=3239 peech given at Maxim Gorki Theatre on September 16th 2017

I believe in the power of narratives: discourses and stories which are the foundation of our understanding of the world, provide an interpretation for our lives, shape our values and our worldviews. I believe that compelling narratives can change the societies in which we live: think of the role compelling narratives played in the African-American Civil Rights Movement or the struggle for gay marriages. But narratives can also change the world for worse. Rhetoric of fear, threat (terrorist or otherwise) and insecurity are shaping the Europe and the world we live in today – making our societies increasingly more intolerant and radical. Despite that data shows that we live in relatively peaceful times, populism, nationalism, xenophobia and far-right are spreading like fire.

As Roma, we are well aware of how narratives can affect lives of entire communities.  Narratives of who we are have been shaped by others over centuries – through scholarship, public discourse, policies, media or even artistic production. And we have been framed as “strangers”, “eternal nomads”, thieves and liars, barbarian and immoral, as a social threat to public order. The imagery of “Gypsies” created by others shaped antigypsyism – the specific form of racism and hatred against Roma. And it is antigypsyism that defined over 600 years of our presence in Europe – marked by centuries of persecution, pogroms, expulsions, forced labour and imprisonment, assimilationist policies and over 500 years of slavery. Today in many countries, we continue to be the most rejected group in Europe – more than the Black community, Muslims, LGBT or Jews.

In the aftermath of the Roma Holocaust, during which as much as 50% of entire European Roma population was exterminated, we witnessed a timid but certain awakening of Roma political and cultural movements. Through arts and politics, the Roma searched for justice and an emancipation – to be treated as conscious subjects, to regain a voice.  A major part of this process which begun in the 1970s and continues until today is the need to change the discourse on Roma among the majority; to take back control over the narratives of who we are. We know that unless we challenge antigypsyism – and the stigma imposed on “Gypsiness” – all other efforts aiming at improving the situation of Roma communities will remain modest or fruitless.

We need to shift the conversation about Roma to a different, new direction: from seeing the Roma as a problem – to seeing it as a potential and an added value. This process of shifting narratives should transcend all areas of life. It should mean a paradigmatic change in how Roma are seen and treated, how they are involved in policy-making. In order to do so, we should challenge existing stereotypes and most common misconceptions about Roma.
We are typically seen as a burden for societies among which we live. Seemingly, there is a “Roma problem” – our poverty, assumed unwillingness to integrate, supposed criminality. In public and political discourses as well as in the media, we are dehumanized, we are stigmatized. As a result, antigypsyism becomes a “justified” and “reasonable” attitude towards the Roma – after all we are so different and don’t want to integrate.

We are also portrayed as “strangers” and “others”; we are the people that don’t belong. But we have been here for over 600 years! Instead, we should promote a counter-narrative of belonging and historical presence. Roma history should be incorporated into national narratives of history; our history should be acknowledged as an integral component of the history of Europe.

This process of shifting narratives on Roma also needs to have policy-implications. The existing approach treats the Roma as a socio-economic problem. But we are not a socio-economic, marginalized and vulnerable group! We are an ethnic minority with a culture, a language, traditions and a history. That’s why I believe that policies which target Roma should include two necessary elements. On the one hand, policies which target Roma need to have a cultural component, providing tools and means to develop, protect and promote our cultural heritage. There should also be an element of recognition – symbolic, institutional, affirmative – of our cultural presence and contribution. On the other hand, there needs to be a paradigmatic shift in how Roma are involved in policy-making that concerns them directly. The paternalistic approach in which Roma are consulted and invited to participate instead of enjoying a degree of decision-making and meaningful involvement, puts the future of our communities in other people’s hands. Roma need to become protagonists of their history, be in leadership positions as the drivers of change.

Arts and culture are among the best tools to promote such a counter-narrative. Indeed, as Timea Junghuas stated: “in art, Roma are always an asset”. Roma arts and culture are both a space where emancipation takes place but also a powerful tool to communicate with the majority. The Roma art is a space of radical liberation and a field which has been developing very dynamically across Europe. With the establishment of European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC) – launched in Berlin in June 2017 – we finally have a place from which to support this development. With time, I trust we will succeed in showing Roma culture for what it really is – a collective, diverse and beautiful part of Europe’s cultural legacy, and a patrimony of national cultures and histories, which needs to be cherished and protected.

We need this new counter-narrative to take root for ourselves. To fight against stigma associated with who we are, to challenge phenomena of self-stigmatization, self-victimization and shame. To promote ethnic pride, build self-esteem and have the means to develop ourselves as a people – as a transnational, global diaspora – and as citizens of our countries.

But maybe more than us, it is the majority society that needs to embrace this counter-narrative!

Back in 1993, in the midst of the process of European reunification, Vaclav Havel said that the treatment of Roma is a litmus test for European democracies. Indeed, the way we treat Roma is a reflection of the condition of our democracies. It says less about Roma and more about who we are as a society; it is symptomatic and revealing – giving testimony of deeper problems affecting European democracies.

In this sense, the “Roma problem” is in reality a problem of the majority society. So, the poverty and marginalization the Roma face is not “inherent” to our culture but is a proof of increasingly unjust and unequal societies. The intensification of antigypsyism is yet another evidence of our societies growing more intolerant, radical and closed.

We, as Roma, are not the only ones who face injustice. All across the world, societies are being ripped apart by hatred, intolerance and violence. Muslims, refugees, Black community, LGBT, trans, women, immigrants, poor people….all those considered “different” are victims of proliferating rhetoric of hate.

This is why shifting the narrative on Roma is in reality more about crafting a new master-frame for European societies towards diversity and “otherness”. Because the fact is that our societies are becoming increasingly more diverse, hybrid, multicultural, dynamically-changing. Social cohesion and sustainability, and indeed peaceful development, depend on the capacity of European societies to see diversity and plurality as an advantage and an added value – and not a threat.  As Europe is seemingly at a crossroads, it is now more important than ever that in the face of our collective challenges – of populism, radicalism, nationalism, xenophobia, deepening inequality –  we join forces in solidarity. We need to bring ourselves together, and build alliances across social movements and struggles, build alliances around values and peoples. The future of Europe will depend on it!

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Making an activist https://www.romblog.at/2019/09/25/making-an-activist/ https://www.romblog.at/2019/09/25/making-an-activist/#respond Wed, 25 Sep 2019 12:33:16 +0000 https://www.romblog.at/?p=3145
Davie Donaldson

This is the speech Davie Donaldson made at the 2019 Amnesty Scotland Festival Reception

‘Why did I become an activist?’ It’s a good question, and one that I was asked before speaking to an Amnesty International audience at the Edinburgh International Book Festival this week.

I began advocating for my community when I was 15, when my pals were playing football – I was in council meetings, when my cousins were talking to girls… I was talking to eviction officers and when my friends were partying – I was making speeches.

My activist journey started early, so maybe I can answer the question by describing what it’s like to grow up as a Scottish Traveller:

Your family have to live on the edge of society, in places built on disused middens, where the ‚air is choking with the smell of rats‘, open septic units and crumbling toilet blocks, your family are forced to feel forgotten.

At school you’re told that your education is a waste of resources, because you’ll never amount to anything anyway. What you’re taught misses out your communities’ culture and your contributions to history are omitted. You’re belittled in the playground with slurs like ‘pikey’, ‘tink’, ‘mink’ and ‘gypo’. Nobody wants to play with you.

After school you go shopping with your mum and are followed around by security, seen as a thief based only on your ethnicity. You can’t enter some shops, bars and restaurants – because they have signs banning Gypsies and Travellers.

In the news politicians describe your community as a ‘plague’, a burden that needs ‘getting rid of’ and call for tougher enforcement against your culture if given the power. Whilst on social media people comment things like ‘Hitler had the right idea’ and describe your community as leeches on society.

When you go home and you’re outside painting, a man pulls up and tries to run you over as he screams out abuse. His hatred for your people, causing him to hate you – despite the fact you’re only 8.

This won’t be the last time you’re threatened, go forward a few years and you’re on a train. A different man, a different city, he threatens to shoot you; describing children from your community as scum who don’t deserve to live. Nobody comes to help you, the train carriage stays quiet, the police describe him as having ‘outdated values and not to pay attention’.

If you don’t try and hide your ethnicity you’ll struggle to gain employment or to rent a property. Oh, and the police will stop and search you more as well.

Statistics show that your community experience the worst inequalities on every measure the state has. Experiencing higher rates of depression, higher levels of suicide, higher infant mortality and you’re expected to live at least 10 years less than the national average.

And you know of course, that statistics are only half the story, they don’t show the mother who in winter was evicted from her camp the day before Christmas – forced to stay in a motorway layby with her young children – because a local believed her children playing was ‘an eyesore’ for dog-walkers.

The statistics don’t mention the ambulance that refused to help that old man who had collapsed.

Nor when your family were being attacked by rocks during the night – and when you called the police they laughed and hung up the phone.

When the time comes for you to pass on, your family will struggle to book a venue for your wake; but don’t worry because there’ll surely be a headline about your death – something along the lines of ‘Big Fat Gypsy Funeral takes place’. And, remember and count yourself lucky, because your great grandparents weren’t even allowed to be buried in the kirkyard…

So, let me ask, why did you or why would you become an activist?

I didn’t choose to be born a Traveller; but being born one meant growing up in a society that forced me to fight for my very existence.

Alice Walker once said, ‘activism is the rent we pay for living on this planet’ – I’ve found this rent can be expensive and involves many personal sacrifices, but to me it pays toward something bigger, a social change that I will be proud of in old age.

There is an old Gypsy saying – ‘The winter will ask what we did in the summer’ – I’ll be one of the people who can say:

 ‘I did something, I didn’t wait for someone to do it for me, nor did I stand by and watch as they suffered’

Will you be able to say the same?

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