Das Projekt „Romblog Digital Evolution“ wird vom BMASGK (Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheits und Konsumentenschutz) und ESF (Europäischer Sozial Fonds) gefördert.
Video von Laura Moldovan Kamera Sonja Tangri
]]>Am 27. Januar 2020, anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, wurde in Berlin der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Auch der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg beteiligt sich.
Es spricht: Rita Prigmore (Überlebende des Holocaust)
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In der Europäischen Mittelschule Oberwart (EMS) fand der erste Teil der Gedenkfeier statt, bei der auch Opfer und Adressaten der Briefbomben zu Gast waren, wie etwa Terezija Stoisits, Pater August Janisch oder der ehemalige Caritas-Präsident Helmut Schüller. Es war eine stimmungsvolles Gedenken – mit 15 Kerzen auf der Bühne, die symbolisch für die 15 zum Teil schwer verletzten Opfer entzündet wurden. In der Mitte platziert – vier Laternen mit brennenden Kerzen für die Opfer des Attentats. „Wir wollen die Opfer heute in unsere Mitte holen“, sagte Manuela Horvath vom Romapastoral der Diözese Eisenstadt. Sie hatte selbst Angehörige beim Attentat verloren und organisierte die Gedenkfeier. Ihr Appell: „Wir müssen Mut zeigen und aktiv gegen Rassismus auftreten.“
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sagte, dass dieses Attentat die österreichische Gesellschaft verändert habe: „Sie ist verletzlich geworden, wo wir geglaubt haben, wir haben die Schrecken des Nazi-Reiches, der Vernichtungsmaschinerie überwunden.“
Sobotka betonte, dass das Gedenken auch den Sinn haben soll, „uns in Erinnerung zu rufen, dass wir dann die Stimme erheben sollen, wenn wo die kleinen Anfänge des Rassismus und des Ausgrenzens zutage treten.“
Mehr dazu:
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“Telling my own story became a way for me to generate change…” – actress, playwright and director Alina Serban, accepting the first Tajsa Prize in December 2019. The Tajsa Prize, endowed by the associate membership of the European Roma Institute for Arts and Culture – ERIAC, honors an outstanding Roma individual who has enriched Roma arts and culture.
Alina Serban (geboren 29. Oktober 1987) ist eine Roma Film- und Theaterschauspielerin und Schriftstellerin. Serban ist dafür bekannt, Theaterstücke mit Botschaften der sozialen Gerechtigkeit gegen Sexismus , Rassismus , Homophobie und verschiedene andere Formen der Diskriminierung zu schreiben und aufzuführen.
Alina Serban (born October 29, 1987) is a Roma film and theater actress and writer. Serban is known for writing and performing plays with social justice messages, against sexism, racism, homophobia and various other forms of discrimination.
Seht hier Alina Serbans Rede – see here Alina Serban´s speech
]]>Die KollegInnen Katharina Janoska, Susanne Horvath, Samuel Mago und Gilda Horvath aus der ORF Roma Redaktion, waren am Dienstag, 4.2.2020, bei der Gedenkveranstaltung in der Europäischen Mittelschule Oberwart, in der südburgenländischen Stadt, in der vier Roma vor 25 Jahren dem feigen, rassistisch motivierten Bombenanschlag zum Opfer fielen. Gedreht haben wir mit unseren Kameramännern Peter Keinrath, Marcus Fuchs, Stefan Lentsch und Max Pehm die Moderationen, zwei Stories und einen Schlussfilm für das ORF Volksgruppenmagazin SSZD über Segregation, Verfolgung, Rassismus, Rechtsextremismus, Gedenken und politischen Mord.
In der unten stehenden Sendung sehen die Zuseher/innen die tief bewegenden Momente und Menschen, die sich dem Thema „Gedenken und Erinnern“ verschrieben und eine Geschlossenheit gegen rassistischen Terror demonstriert haben.
„Niemals vergessen | Opre Roma – thaj Romnja“!
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Dr. Elizabeta Jonuz und Dr. Jane Weiß: (Un-)Sichtbare Erfolge. Bildungswege von Romnja und Sintize in Deutschland
Mit diesem Buch laden Jonuz und Weiß zu einem radikalen Perspektivenwechsel ein. Sie befragten erfolgreiche Frauen aus den heterogenen Sinti-und-Roma-Communities in Deutschland zu ihren Bildungs- und Berufswegen. Die biographisch-narrativen Selbstzeugnisse der Sintizza und Romnja bieten in der analytischen Aufbereitung beeindruckende Einblicke in die gesellschaftliche Wirkmacht, Beharrungskraft und Mechanismen tradierter Diskriminierungen. Doch die Befragten verweigern sich einer Verortung in Klischees und tradierten Strukturen der Dominanzgesellschaft, entwickeln Widerstand und erfolgreiche Strategien der Bewältigung. Ein wirksamer (Schutz-)Raum sind dabei die Familien hinsichtlich der Bestärkung des Bildungs- und Aufstiegsbegehrens ihrer Töchter. Hingegen sind die Räume der zertifizierten Bildung und beruflichen Etablierung für alle Befragten Risiko-Orte, in denen diskriminierende, rassifizierende und sexistische Strukturen vorherrschen. Ein weiterer Schutzraum wird der Erfolg selbst, denn erworbene Bildung, berufliche Etablierung und die damit verbundene sozialstrukturelle Anerkennung ermöglichen den Biographinnen eine selbst-bestimmte Positionierung mit ihren Mehrfachzugehörigkeiten als Romni, Sintizza, Wissenschaftlerin, politische Aktivistin, Berufstätige, Mutter, Künstlerin und Mensch.
Source: RomaniPhen
]]>Sonnenschein hätte nicht zu diesem Gespräch gepasst. Nicht zu ihrem Buch, das so wie das nasskalte Novemberwetter tief unter die Jacke kriecht. Um diese Zeit, wenn das Dorfmuseum Mönchhof sich in die Winterpause verabschiedet, kommen nur noch vereinzelt angemeldete Gruppen. Der monoton auf die alten Dächer prasselnde Regen verschluckt jedes moderne Geräusch. Katharina Janoskas Uropa rückt im Museumswirtshaus ganz nah. Auf sein Leben baut sie „die Geschichte einer Familie“, wie es im Untertitel heißt. „KriegsROMAn“ ist die Familiengeschichte der Autorin.
Katharina Janoska: Sehr viel – wobei Heimat für mich nicht eine Örtlichkeit ist, sondern dort, wo meine Familie ist, wo ich mich wohl und sicher fühle. Das kann eine Person sein; das ist für mich mein Lebensgefährte, wenn wir abends zusammensitzen und ich loslassen, ich selbst sein kann.
Ich habe ihn in einer für mich privat schwierigen Zeit kennengelernt. Wir sind erst seit einem Jahr zusammen und dennoch würde ich behaupten, dass mich niemand so gut kennt wie er. Er kommt beruflich aus einem technischen Bereich, hat aber ein irrsinniges Talent für Texte, sodass er auch das Lektorat für mich gemacht hat.
Weil es meine Familiengeschichte ist, war für mich Ehrlichkeit wichtig. Ich wollte nichts verschönern, nichts erfinden, meinen Urgroßvater nicht als Helden darstellen, der vom Krieg zurückkommt. Ehrlichkeit gehört zu meiner Lebensphilosophie; es ist auch ein Privileg, ehrlich sein zu dürfen.
Nein. Natürlich habe ich mit meinen Eltern darüber geredet, sie haben positiv reagiert. Gerade mit meinem Papa habe ich viel darüber gesprochen, weil ich ja schreibe, dass er und sein Vater (ebenfalls Musiker, Anm.) sich nicht im Guten getrennt haben. Mein Opa starb zu früh und es war eine irrsinnige Spannung zwischen ihnen. Doch letztendlich hat ihn das angespornt: Es dem Opa zu zeigen, dass er es als Komponist doch schafft. Hätte Opa ihn mehr unterstützt, hätte er vielleicht nicht diesen extremen Ehrgeiz entwickelt.
Ich war sieben Jahre alt, als Franz Fuchs die Bombenattentate verübte – gegen Minderheiten und vor allem gegen die Roma. Mama sagte, wenn ich gefragt werde, sollte ich sagen, dass Papa aus dem Burgenland ist. „Was sonst?“, dachte ich mir. Dass ich mit ihm Ungarisch gesprochen habe, hat mich nicht irritiert (seine Familie gehörte der ungarischen Minderheit in der Slowakei an und flüchtete vor kommunistischen Repressalien, Anm.). Als ich mich mit 16 wirklich mit unserer Roma-Abstammung auseinandersetzte und ein Referat halten wollte, war mein Vater besorgt: „Und wenn die Kinder ein Problem mit dir haben?“ – Das ist deren Problem, fand ich. Er sagte, dass ich dann doppelt so hart arbeiten müssen werde wie die anderen.
Ja, weil man oft auf die Abstammung reduziert wird. Das ist bei ihm noch stärker als bei mir. Meinen Papa fragen noch immer Leute, ob er Zigeunermusik für eine Hochzeit hat.
Es ist mühsam, er hat Klassik studiert. Kein Mensch will sich auf eine Sache reduzieren lassen. Wir sind alle mehr als unsere Abstammung. Da ist noch immer dieses vorgefertigte Bild: Lagerfeuer, reiten, Geige spielen … Das ist Blödsinn. All die Musiker meiner Familie wären nicht dort, wo sie sind, wenn sie nicht stundenlang üben würden, und so wachsen auch die Kinder von klein auf mit Musik auf.
Das ist für mich ambivalent. Auf der einen Seite bin ich stolz darauf, es ist etwas Besonderes. Gleichzeitig betone ich: Ich bin Burgenländerin und unterscheide mich von niemandem. Bis heute passiert viel Ausgrenzung. In Österreich gibt es nicht diesen ausgeprägten Rassismus gegen Roma, aber viele Vorurteile. Noch immer wird der Begriff Zigeuner auch für jemanden mit schlechten Eigenschaften verwendet. Es gibt genug Roma, die zeigen könnten, dass sie anders sind. Aber die verstecken sich, weil sie Angst haben, diskriminiert zu werden. Ich habe beschlossen: Ich mache das nicht. Ich will diese Stereotype zerlegen.
Es hat mich oft sehr mitgenommen, weil ich auch versucht habe, vieles aus dem Krieg nachzuempfinden. Manchmal musste ich weinen, das Schreiben unterbrechen und verschieben.
Du schreibst, eine Motivation für das Buch war auch deine Angst aufgrund eines Rechtsrucks in Europa … Wenn ich höre, dass irgendwo wieder eine rechte Partei im Vormarsch ist, frage ich mich, wie es meinen Kindern gehen wird. Wenn die nach mir kommen und auch ein bisserl dunkler sind? Ich bin vorsichtiger geworden.
Wenn ich mich irgendwo nicht sicher fühle, telefoniere ich nicht mit Papa. Es wissen halt nur wenige, dass das Ungarisch ist und nicht eine andere Sprache. Wenn dann Leute gegen Rassismus demonstrieren, denke ich wieder: Der Mensch hat die Menschlichkeit noch nicht verloren, wir schaffen das. Viele haben leider Angst und lassen sich von Propaganda blenden.
Mein Wunsch ist es, der Mehrheitsgesellschaft zu zeigen, dass Roma mehr sind als Musik und Gedenkstätten. 90 Prozent der Roma im Burgenland wurden umgebracht; schon vor dem Nationalsozialismus waren viele dahinter, sie an den Rand der Gesellschaft und der Orte zu bringen. Man muss darüber reden, was mit ihnen passiert ist; ich wünsche mir, dass man die Roma ins kollektive Gedächtnis zurückbringt, sie waren immer Teil des Landes. Und man muss endlich aufhören, den Begriff Zigeuner so verantwortungslos zu verwenden. Wenn eine Volksgruppe nicht so genannt werden will, ist das zu akzeptieren, dann soll es nirgends mehr ein Zigeunerschnitzel geben.
Ich wollte auch einen Gedenkplatz für meine Familie schaffen und dazu beitragen, klischeehafte Meinungen über Roma abzubauen. Wenn mir heute Menschen in E-Mails schildern, was sie besonders bewegte, hat sich das, was ich erreichen wollte, schon erfüllt.
… wurde 1988 geboren; ihre Mutter kommt aus Tirol, ihr Vater, der Komponist Ferry Janoska, wuchs in der Slowakei auf. Sie studierte Literaturwissenschaft und Philosophie und gründete 2013 den Verlag Bu & Bu. Seit 2015 ist sie Moderatorin des ORF-Minderheitenmagazins „Servus, Szia, Zdravo, Del tuha“ sowie Redakteurin für Burgenland heute. In ihrer Diplomarbeit setzte sie sich mit Literatur von und über Roma auseinander. Ihr Werk „Der Rebstock“ wurde für den Burgenländischen Buchpreis (Sachbuch) nominiert. Katharina Janoska lebt mit ihrem Lebenspartner Alexander Graf in Frauenkirchen.
Info: www.buundbu-verlag.at
Source: http://www.dieburgenlaenderin.at/
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Vor 75 Jahren leisteten sie im sogenannten Zigeunerlager von Auschwitz Widerstand gegen ihre drohende Vernichtung. Sie konnten sie aufschieben, aber nicht verhindern. In der Nacht zum 3. August 1944 wurden Sinti und Roma in den Gaskammern ermordet.
Dotschy Reinhardt erzählt als junge Vertreterin der großen Musikerdynastie Reinhardt vom Schicksal ihrer Familie. Rita Vowe-Trollmann erinnert an ihren Vater, den Boxer „Rukeli“, dem die Nazis den Meistertitel einfach aberkannten – wegen „undeutschen“ Boxens. Romani Rose berichtet von seinem Vater Oskar, der vergeblich beim Münchner Kardinal Faulhaber um Hilfe für sein Volk bat. Der Musiker Janko Lauenberger erinnert an seine Verwandte Erna. „Ede und Unku“ heißt das Buch über sie, das an den Schulen der DDR Pflichtlektüre war. Der Vater von Sängerin Marianne Rosenberg kämpfte im Mai 1944 mit im Aufstand gegen die SS. Er überlebte und hielt seine Tochter an, ihre Herkunft besser zu verschweigen.
Janko Lauenberger: „Als Kind habe ich überhaupt nicht erzählt, dass ich Sinto bin. Weil ich wusste, was sich dann in den Köpfen der Leute abspielt. Wenn sie dich fragen: ‚Warum bist du so dunkel, warum hast du schwarze Haare?‘ Und du sagst, du bist Sinto, dann wissen sie sowieso nicht, was das ist. Sagst du, du bist Zigeuner, dann verfallen die in so einen Gedankenrausch und man sieht so richtig, dass sie ihr Märchenbuch aufklappen.
Die Dokumentation zeigt auch, wie Sinti und Roma nach dem Krieg für Entschädigung und Anerkennung kämpften, und dass Antiziganismus noch immer weitverbreitet ist.
Source: zdf.de
I believe in the power of narratives: discourses and stories which are the foundation of our understanding of the world, provide an interpretation for our lives, shape our values and our worldviews. I believe that compelling narratives can change the societies in which we live: think of the role compelling narratives played in the African-American Civil Rights Movement or the struggle for gay marriages. But narratives can also change the world for worse. Rhetoric of fear, threat (terrorist or otherwise) and insecurity are shaping the Europe and the world we live in today – making our societies increasingly more intolerant and radical. Despite that data shows that we live in relatively peaceful times, populism, nationalism, xenophobia and far-right are spreading like fire.
As Roma, we are well aware of how narratives can affect lives of entire communities. Narratives of who we are have been shaped by others over centuries – through scholarship, public discourse, policies, media or even artistic production. And we have been framed as “strangers”, “eternal nomads”, thieves and liars, barbarian and immoral, as a social threat to public order. The imagery of “Gypsies” created by others shaped antigypsyism – the specific form of racism and hatred against Roma. And it is antigypsyism that defined over 600 years of our presence in Europe – marked by centuries of persecution, pogroms, expulsions, forced labour and imprisonment, assimilationist policies and over 500 years of slavery. Today in many countries, we continue to be the most rejected group in Europe – more than the Black community, Muslims, LGBT or Jews.
In the aftermath of the Roma Holocaust, during which as much as 50% of entire European Roma population was exterminated, we witnessed a timid but certain awakening of Roma political and cultural movements. Through arts and politics, the Roma searched for justice and an emancipation – to be treated as conscious subjects, to regain a voice. A major part of this process which begun in the 1970s and continues until today is the need to change the discourse on Roma among the majority; to take back control over the narratives of who we are. We know that unless we challenge antigypsyism – and the stigma imposed on “Gypsiness” – all other efforts aiming at improving the situation of Roma communities will remain modest or fruitless.
We need to shift the conversation about Roma to a different, new direction: from seeing the Roma as a problem – to seeing it as a potential and an added value. This process of shifting narratives should transcend all areas of life. It should mean a paradigmatic change in how Roma are seen and treated, how they are involved in policy-making. In order to do so, we should challenge existing stereotypes and most common misconceptions about Roma.
We are typically seen as a burden for societies among which we live. Seemingly, there is a “Roma problem” – our poverty, assumed unwillingness to integrate, supposed criminality. In public and political discourses as well as in the media, we are dehumanized, we are stigmatized. As a result, antigypsyism becomes a “justified” and “reasonable” attitude towards the Roma – after all we are so different and don’t want to integrate.
We are also portrayed as “strangers” and “others”; we are the people that don’t belong. But we have been here for over 600 years! Instead, we should promote a counter-narrative of belonging and historical presence. Roma history should be incorporated into national narratives of history; our history should be acknowledged as an integral component of the history of Europe.
This process of shifting narratives on Roma also needs to have policy-implications. The existing approach treats the Roma as a socio-economic problem. But we are not a socio-economic, marginalized and vulnerable group! We are an ethnic minority with a culture, a language, traditions and a history. That’s why I believe that policies which target Roma should include two necessary elements. On the one hand, policies which target Roma need to have a cultural component, providing tools and means to develop, protect and promote our cultural heritage. There should also be an element of recognition – symbolic, institutional, affirmative – of our cultural presence and contribution. On the other hand, there needs to be a paradigmatic shift in how Roma are involved in policy-making that concerns them directly. The paternalistic approach in which Roma are consulted and invited to participate instead of enjoying a degree of decision-making and meaningful involvement, puts the future of our communities in other people’s hands. Roma need to become protagonists of their history, be in leadership positions as the drivers of change.
Arts and culture are among the best tools to promote such a counter-narrative. Indeed, as Timea Junghuas stated: “in art, Roma are always an asset”. Roma arts and culture are both a space where emancipation takes place but also a powerful tool to communicate with the majority. The Roma art is a space of radical liberation and a field which has been developing very dynamically across Europe. With the establishment of European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC) – launched in Berlin in June 2017 – we finally have a place from which to support this development. With time, I trust we will succeed in showing Roma culture for what it really is – a collective, diverse and beautiful part of Europe’s cultural legacy, and a patrimony of national cultures and histories, which needs to be cherished and protected.
We need this new counter-narrative to take root for ourselves. To fight against stigma associated with who we are, to challenge phenomena of self-stigmatization, self-victimization and shame. To promote ethnic pride, build self-esteem and have the means to develop ourselves as a people – as a transnational, global diaspora – and as citizens of our countries.
But maybe more than us, it is the majority society that needs to embrace this counter-narrative!
Back in 1993, in the midst of the process of European reunification, Vaclav Havel said that the treatment of Roma is a litmus test for European democracies. Indeed, the way we treat Roma is a reflection of the condition of our democracies. It says less about Roma and more about who we are as a society; it is symptomatic and revealing – giving testimony of deeper problems affecting European democracies.
In this sense, the “Roma problem” is in reality a problem of the majority society. So, the poverty and marginalization the Roma face is not “inherent” to our culture but is a proof of increasingly unjust and unequal societies. The intensification of antigypsyism is yet another evidence of our societies growing more intolerant, radical and closed.
We, as Roma, are not the only ones who face injustice. All across the world, societies are being ripped apart by hatred, intolerance and violence. Muslims, refugees, Black community, LGBT, trans, women, immigrants, poor people….all those considered “different” are victims of proliferating rhetoric of hate.
This is why shifting the narrative on Roma is in reality more about crafting a new master-frame for European societies towards diversity and “otherness”. Because the fact is that our societies are becoming increasingly more diverse, hybrid, multicultural, dynamically-changing. Social cohesion and sustainability, and indeed peaceful development, depend on the capacity of European societies to see diversity and plurality as an advantage and an added value – and not a threat. As Europe is seemingly at a crossroads, it is now more important than ever that in the face of our collective challenges – of populism, radicalism, nationalism, xenophobia, deepening inequality – we join forces in solidarity. We need to bring ourselves together, and build alliances across social movements and struggles, build alliances around values and peoples. The future of Europe will depend on it!
]]>Der „Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma“ wird dieses Jahr am 20.9.2019 im Foyer des Rathauses Ulm um 11 Uhr im Rahmen des Romno-Power-Festivals vergeben. Grußwort u.a. des Oberbürvgermeisters der Stadt Ulm, Gunter Czisch. Die Preisträger 2019 sind:
Laudatio: Ilona Lagrene, Autorin, Bürgerrechtlerin, frühere Landesvorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Gitta Martl war Mitbegründerin und langjährige Geschäftsführerin des Vereins Ketani, der im Jahr 1998 gegründet wurde und die Interessen der in Österreich lebenden Roma und Sinti vertrat. „Ketani“ bedeutet „gemeinsam“ und verweist auf den Grundsatz des Vereins: Gemeinsam mit allen Bürger*innen Österreichs die Wunden der Vergangenheit zu bewältigen und für eine gemeinsame, friedliche Zukunft zu arbeiten. Für ihren großen Einsatz für Roma und Sinti erhielt sie bereits den Elfriede-Grünberg-Preis, den Marianne-von-Willemer-Preis, den Demokratiepreis der Margaretha-Lupac-Stiftung sowie 2013 das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Gitta Martl ist Autorin und erhielt kürzlich den Roma-Literaturpreis des österreichischen P.E.N.-Clubs.
Laudatio: Romeo Franz, MdEP
Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, engagiert sich seit vielen Jahren und Jahrzehnten gegen Antiziganismus und für die Bürgerrechte von Sinti und Roma in Europa. Sie setzt und setzte sich entschieden für aktive Erinnerung und Aufarbeitung des Völkermords an den Sinti und Roma ein. Petra Pau hat in ihrem Engagement daran mitgewirkt, den 2. August als Tag des Gedenkens an den Genozid an den Sinti und Roma in der deutschen Öffentlichkeit fest zu verankern.
Laudatio: Wolfgang Mayer-Ernst, Studienleiter, Evangelische Akademie Bad Boll
Pfarrer Dr. Andreas Hoffmann-Richter ist Beauftragter für die Zusammenarbeit mit Sinti und Roma der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. In den 80er und 90er Jahren war er im Buraku-Befreiungszentrum in Kyoto tätig. 1989 gründete er den Arbeitskreis „Sinti/Roma und Kirchen“ in Baden-Württemberg. Der Arbeitskreis setzt sich dafür ein, Diskriminierung und Vorurteile allgemein und insbesondere gegenüber Sinti und Roma in der Gesellschaft und auch in den Kirchen wahrzunehmen, kenntlich zu machen und zu überwinden. Besonders im Bildungsbereich engagiert sich Dr. Andreas Hoffmann-Richter und betreut Schulprojekte, erstellt Lehrmaterialien und erforscht u.a. den religiösen Antiziganismus.
Hintergrundinformationen zum Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma
Der Preis wird seit 2014 jährlich (mit Ausnahme von 2018) vom Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg für besondere Verdienste in den Bereichen Kultur, Bildung und Bürgerrechte vergeben. Die Preisverleihung findet immer am Tag der ersten urkundlichen Erwähnung von Sinti und Roma in Deutschland statt: dem 20. September 1407 in Hildesheim. Für mehr Informationen: sinti-roma.com
(Text: Landesverband Baden-Württemberg)
Source: dRoma
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