Ehrung für Rosa Gitta Martl

Deutschland: Verleihung des Kultur- und Ehrenpreises der Sinti und Roma in Ulm – Preise für Rosa Gitta Martl, Petra Pau und Andre­as Hoff­mann-Rich­ter

Der „Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma“ wird dieses Jahr am 20.9.2019 im Foyer des Rat­hauses Ulm um 11 Uhr im Rah­men des Rom­no-Po­wer-Fes­ti­vals ver­ge­ben. Gruß­wort u.a. des Ober­bürvger­meis­ters der Stadt Ulm, Gunter Czisch. Die Preis­träger 2019 sind:

  • Rosa Gitta Martl │ Für ihr kultu­rel­les En­gage­ment und lite­rari­sches Werk

Laudatio: Ilona Lagrene, Autorin, Bürgerrechtlerin, frühere Lan­des­vor­sitzen­de des Ver­bands Deut­scher Sinti und Roma, Landes­ver­band Ba­den-Württem­berg e.V.

Gitta Martl war Mitbegründerin und langjährige Geschäftsführerin des Vereins Ketani, der im Jahr 1998 ge­grün­det wurde und die Interes­sen der in Öster­reich le­ben­den Roma und Sinti ver­trat. „Ketani“ be­deutet „ge­mein­sam“ und ver­weist auf den Grund­satz des Vereins: Gemein­sam mit allen Bürger*in­nen Ös­ter­reichs die Wunden der Ver­gan­gen­heit zu be­wäl­ti­gen und für eine ge­mein­same, fried­liche Zukunft zu ar­beiten. Für ihren gro­ßen Einsatz für Roma und Sinti er­hielt sie be­reits den Elfrie­de-Grün­berg-Preis, den Mari­an­ne-von-Wil­le­mer-Preis, den De­mokratie­preis der Mar­ga­retha-Lupac-Stif­tung sowie 2013 das Gol­dene Ver­dienst­zeichen der Re­publik Österreich. Gitta Martl ist Autorin und er­hielt kürz­lich den Roma-Li­te­ratur­preis des öster­rei­chi­schen P.E.N.-Clubs.

  • Petra Pau │ Für ihren Einsatz für die gleich­be­rech­tig­te Teil­habe von Sinti und Ro­ma in Eu­ropa

Laudatio: Romeo Franz, MdEP

Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, enga­giert sich seit vielen Jahren und Jahr­zehn­ten gegen Anti­ziganismus und für die Bürger­rechte von Sinti und Roma in Europa. Sie setzt und setzte sich ent­schieden für aktive Erin­nerung und Auf­arbei­tung des Völker­mords an den Sinti und Roma ein. Petra Pau hat in ihrem Engage­ment daran mit­ge­wirkt, den 2. August als Tag des Gedenkens an den Ge­nozid an den Sinti und Roma in der deut­schen Öffent­lich­keit fest zu ver­ankern.

  • Andreas Hoffmann-Richter │ Für sein lang­jäh­riges Engage­ment im Bereich Bildung

Laudatio: Wolfgang Mayer-Ernst, Studienleiter, Evangeli­sche Aka­de­mie Bad Boll

Pfarrer Dr. Andreas Hoffmann-Richter ist Beauftragter für die Zusam­men­arbeit mit Sinti und Roma der Evange­li­schen Landes­kirche in Württem­berg. In den 80er und 90er Jahren war er im Buraku-Be­freiungs­zentrum in Kyoto tätig. 1989 grün­dete er den Arbeits­kreis „Sinti/Roma und Kirchen“ in Ba­den-Württem­berg. Der Arbeits­kreis setzt sich dafür ein, Dis­krimi­nie­rung und Vorurteile all­gemein und ins­beson­dere gegen­über Sinti und Roma in der Gesell­schaft und auch in den Kirchen wahr­zu­nehmen, kennt­lich zu machen und zu über­winden. Beson­ders im Bildungs­bereich en­gagiert sich Dr. Andreas Hoff­mann-Rich­ter und be­treut Schul­projekte, er­stellt Lehr­materia­lien und er­forscht u.a. den reli­giö­sen Anti­ziganismus.

Hintergrundinformationen zum Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma

Der Preis wird seit 2014 jährlich (mit Ausnahme von 2018) vom Verband Deut­scher Sinti und Roma, Landes­ver­band Ba­den-Württem­berg für be­son­dere Ver­dienste in den Bereichen Kultur, Bildung und Bürger­rechte ver­geben. Die Preis­ver­leihung findet immer am Tag der ersten urkund­li­chen Erwäh­nung von Sinti und Roma in Deutschland statt: dem 20. Sep­tem­ber 1407 in Hildes­heim. Für mehr Infor­ma­tio­nen: sinti-roma.com

(Text: Landesverband Baden-Württemberg)

 

Source: dRoma

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.